1990 - 2005 >>

Eine neue Ära: Nach der Wiedervereinigung bekommt der Verein am 1. Juni 1990 seinen Namen Ruder-Club-Havel Brandenburg (R.C.H.B.) und seine traditionsreiche Flagge zurück! Allerdings wird der Antrag des Clubs auf Rückführung seines alten Eigentums gerichtlich abgelehnt. So bleibt das Bootshaus kommunales Eigentum und wird von der Stadt verwaltet. Immerhin hat der R.C.H.B. einen Pachtvertrag bis zum 31. Dezember 2031.

Am 3. Dezember 1993 wird Klaus Schönhoff, der dem Vorstand bereits seit 1980 angehört, zum neuen Vorsitzenden gewählt. Unter seiner Ägide werden längst überfällige Sanierungsarbeiten am Bootshaus durchgeführt. Der veraltete Bootspark wird erneuert. Aber auch sportlich geht’s weiter – in die ganz großen Erfolge.

So holt sich Steffi Donner 1997 den Landesmeister-Titel im Einer und gewinnt 1999 und 2000 die Deutsche Jugendmeisterschaft im Doppelzweier. 1998 erringen Lars Beilfuß und Guido Kutscher den deutschen Vizemeistertitel. Ein Jahr darauf sichern sie sich Bronze beim Weltcup auf dem Luzerner Rotsee und einen weiteren deutschen Meistertitel. Ihre Namen stehen für zahlreiche Siege des R.C.H.B.. Aber auch Sebastian Winter, Gregor Schneider, Nico Läufer, Katharina Schacht, Juliane Giehler und Peter Krüger erobern die hochrangigen Erfolgslisten jener Jahre. Ein besonderer Höhepunkt: Die JuniorenWM im August 2005 in Brandenburg/Havel. Trainer der Junioren und Senioren jener Jahre sind Thomas Naumann und Andreas Herdlitschke.

Ab 2000 wird auch im Kinderbereich des R.C.H.B. wieder mit leistungsorientiertem Training begonnen. Die Ausbilder: Jens Beilfuß, Jörg Gildemeister und Henriette Rösler. Dazu werden in den Brandenburger Schulen junge Talente gesichtet. Die Ergebnisse beim Bundeswettbewerb können sich sehen lassen. Es regnet Medaillen in Gold und Silber. Außerdem nehmen immer mehr Schulen das Fach ‚Rudern’ in ihren Unterrichtsplan auf. Der R.C.H.B. stellt ihnen die Bootshalle zur Verfügung und hilft, wo immer es nötig ist.

Die Wiedervereinigung belebt auch das Wanderrudern. Bereits 1990 kommt es zu einer herzlichen Begegnung mit dem Akademischen Ruderclub in Berlin-Spandau. Eine gemeinsame Fahrt mit Ruderern aus Rinteln wird organisiert. Die Begeisterung fürs Wanderrudern nimmt zu – mit vielfältigen Aktivitäten: FISA-Sternfahrt nach Berlin, Wanderruderer-Treffen in Brandenburg, Weser-Marathon, Brocken-Besteigung im Harz, Hanse-Sail in Rostock und anderen.

2004: Ein ‚Traditionsachter’, bestehend aus 12 ehemaligen, aber immer noch aktiven Ruderern wird gebildet. Er trifft sich zu regelmäßigen Rudertouren.

Im selben Jahr ein ganz besonderer sportlicher Erfolg: Der durch sein Studium nach Brandenburg gewechselte Nationalmannschafts-Ruderer Peter Krüger, der hier trainiert und für den R.C.H.B. startet, holt bei der WM im Leichtgewichts-Doppelvierer den 4. Platz!

Durch die Initiative des Vorstands, besonders durch Klaus Schönhoff, gelingt es, auf dem Gelände des R.C.H.B. ein dringend notwendiges Mehrzweckgebäude mit Aufenthaltsraum, Abstellräumen, Garderoben, Duschen, Toiletten und einer kleinen Küche zu bauen. Außerdem können ein neuer Steg eingeweiht und die angrenzende Sporthalle fürs Wintertraining, für die Volleyballgruppen und die Gymnastikgruppe saniert werden. Darüber hinaus wird das Dach des Vereinshauses erneuert, Fenster und Türen werden ausgewechselt und der gemütliche Laubengang wieder hergestellt. Dies alles wird durch Fördermittel, die Hilfe der Stadt und Eigenleistungen ermöglicht.