Routenvorschläge

1. Wanderfahrt Beetzsee/ Riewendsee

Entfernung bis Bollmannsruh 17,5 km / Riewend 23 km, Gesamt 35 km / 46 km

Wir starten am Wasserwanderrastplatz auf dem Gelände des R.C.H.B. in der Hammerstraße.
Hier befindet sich das Bootshaus des Ruder-Clubs mit Restaurant, Biergarten und Übernachtungsmöglichkeit in einem Bungalow für max. 18 Personen.

Wir rudern links entlang der Näthewinde (Nebenarm der Stadthavel) bis zur ersten Abzweigung nach ca. 300 m. Geradeaus ist die Jahrtausendbrücke (anlässlich der Tausendjahrfeier 1929 erbaut) zu sehen, wir wenden aber über Steuerbord und fahren in Richtung Beetzsee. Jetzt können wir backbordseitig die Altstadt mit der St. Gotthardtkirche (hier wurde Vicco von Bülow alias Loriot getauft) und mit Resten der alten Stadtmauer sehen. Wir fahren vorbei an kleinen Fischereibetrieben und sehen steuerbordseitig den Brandenburger Dom. Wir rudern weiter durch die Homeyenbrücke auf den „Kleinen Beetzsee“. Nach ca. 500 m kreuzen wir die Binnenwasserstraße Berlin / Hamburg. Hier ist besondere Obacht auf die Binnenschifffahrt zu geben, die jederzeit Vorfahrt hat. Steuerbordseitig liegt die große Krakauer Vorstadtschleuse, Richtung Werder, Potsdam und Berlin und zur Backbordseite geht es in den Silokanal, Richtung Genthin, Magdeburg bis nach Hamburg oder ins Ruhrgebiet.
Wir rudern weiter geradeaus auf den „Großen Beetzsee“. Schon nach wenigen 100 m liegt Backbord die Brandenburger Regattastrecke. Sie wurde 1969 erbaut und hat schon viele Regatten gesehen, neben deutschen Meisterschaften auch Europameisterschaften sowie Junioren- und U23-Weltmeisterschaften. Neben den Ruderregatten finden hier aber auch Wettkämpfe und Meisterschaften anderer Sportarten wie Kanurennsport, Kanupolo, Drachenbootsport, Motorbootsport, Wasserski und vieles mehr statt.

Nach weiteren 1.000 m kommen wir an einer Insel vorbei, die im Volksmund „Acapulco“ genannt wird.
Sie entstand beim Bau der Regattastrecke. Um eine optimale Streckenführung zu erreichen, wurde 1967 ein Teil der ehemaligen Halbinsel weggebaggert. Wir rudern an der backbordseitig liegenden Ortschaft Brielow vorbei bis nach Radewege mit einem schönen Strand als Anlegemöglichkeit für eine erste Pause. Neben einem Fischrestaurant gibt es hier auch ein WC.
Nach Durchfahrung der sogenannten Pählbrücke geht es weiter an den Ortschaften Butzow, Ketzür, Grabow und Lünow vorbei bis nach Bollmannsruh. In Ketzür kann man backbordseitig mit Voranmeldung eine der letzten Bockwindmühlen besichtigen oder im Bistro am Strand einkehren. Nach 17,5 km erreichen wir den Strand in Bollmannsruh. Bitte nicht innerhalb der abgegrenzten Schwimmstrecke anlegen!

In Bollmannsruh gibt es gleich 2 Möglichkeiten sich zu verpflegen. Einmal befindet sich hier ein Kinder- und Erholungszentrum mit kleinem Café/Imbissangebot und Sanitäranlagen oder man geht rechts am Strand ca. 100 m zum Hotel mit Terrasse und Restaurant (nicht ganz billig aber sehr gut). Wer will kann von hier aus noch einen Abstecher zum Riewendsee machen. Dazu rudern wir weiter nördlich am Ort Päwesin vorbei, hier befindet sich ein Buddhistisches Kloster mit einer Bäckerei. Im angeschlossenen kleinen Café kann man leckeren selbstgebackenen Kuchen genießen (Geheimtipp und sehr beliebt). Der Riewendsee ist sehr Naturreich und idyllisch gelegen.

Anschließend geht es den gleichen Weg wieder zurück zum Bootshaus des R.C.H.B. nach Brandenburg an der Havel. Insgesamt ist die Route gut geeignet auch für nicht so geübte Ruderer. Der Beetzsee ist weniger windanfällig als z. B. der Plauer See. Auch ist hier ab der Ortschaft Radewege mit weniger Bootsverkehr zu rechnen, dafür aber mit viel Natur, breiten Schilfgürteln und seltenen Vögeln, wie z. B. Fischadlern oder Eisvögeln. Mit viel Glück kann man manchmal auch den einen oder anderen Biber beobachten.



Route1 Regattastrecke
Regattastrecke in Brandenburg an der Havel 


2. Wanderfahrt Havel-Breitlingsee-Silokanal (Umfahrt)


Ruderstrecke gesamt ca. 19 km

Wir starten vom Steg des Wasserwanderrastplatzes beim R.C.H.B. in der Hammerstraße.

Es wird auf der Näthewinde links in Richtung Havel gerudert. Wir halten uns backbordseitig und kommen am ehemaligen BUGA-Gelände (2015) und einem historischen Hafen mit alten Schiffen, die an gleicher Stelle in der ehemaligen Wiemannwerft gebaut wurden, vorbei. Anschließend geht es durch die Jahrtausendbrücke und auf der Brandenburger Niederhavel weiter. Steuerbordseitig sehen wir am Salzhofufer die ehemalige Johanniskirche, hier fanden die Blumenausstellungen der BUGA und 2019 der Festakt zum 54. DRV-Wanderrudertreffen und eine Ausstellung zum 50jährigen Jubiläum der Brandenburger Regattastrecke statt.

Wir rudern weiter und sehen backbordseitig die kleine "Gottfried-Krüger-Brücke", die im Volksmund Bauchschmerzenbrücke genannt wird, eine von über 80 Brücken der Stadt, was einmalig im Land Brandenburg ist. Gegenüber der Bauchschmerzenbrücke befindet sich ein Freiluftmuseum, das Slawendorf. Weiter geht es durch die Luckenberger Brücke vorbei an alten Bauhausgebäuden und der ehemaligen Kammgarnspinnerei, die vor einigen Jahren sehr schön zu Loftwohnungen, Einkaufsstätte und Pflegeheim umgebaut wurde. Langsam wird die Havel immer unberührter und wir verlassen die Brandenburger Innenstadt. Nach 6 km kommen wir an der Neuendorfer Seilfähre vorbei (Vorsicht: Überfahrten beachten!) und sehen backbordseitig das Ausflugslokal „Buhnenhaus" (Anlegen mit Ruderbooten nicht ohne Risiko aber trotzdem jederzeit möglich).

Wir rudern weiter und kommen am Leuchtturm vorbei, der an der Mündung zum Breitlingsee steht. Dieser Bereich des Sees ist sehr windanfällig und bei Windstärken über 4 für Ruderboote nicht zu empfehlen. Für eine Pause bieten sich 2 Möglichkeiten an. Entweder am Strand des Ausflugslokals „Malge" (ca. 2 km backbordseitig am Ufer entlang) anlegen oder am Leuchtturm einfach geradeaus weiterrudern, an der Insel Buhnenwerder anlegen und sich selbst verpflegen. Die Insel Buhnenwerder hat den Status eines Naturschutzgebietes, darf aber an der Nordwestecke gegenüber der Halbinsel Wusterau betreten werden. Ruderer finden hier einen flachen Strand zum Anlegen und ideale Bedingungen für ein Picknick. Es lohnt sich entlang des Naturlehrpfades die Insel zu erkunden.

Wir machen uns steuerbordseitig auf die Rücktour in Richtung Quenzsee. Bevor wir in den Silokanal einbiegen sehen wir steuerbordseitig das 1977 erbaute Elektrostahlwerk. In dem zum italienischen RIVA-Konzern gehörenden Werk arbeiten heute ca. 700 Beschäftigte.

Der 1920 erbaute Silokanal ist ca. 5 km lang und erspart der Binnenschifffahrt die Passage durch die Innenstadt. Hier bitte stets auf die Binnenschifffahrt achten und deshalb unbedingt das Rechtsfahrgebot einhalten. Wir kommen steuerbordseitig am alten Siemens-Martin-Stahlwerk vorbei. Vor der Wiedervereinigung waren hier zeitweise bis zu 10.000 Beschäftigte tätig. Der letzte Abstich erfolgte dann im Jahr 1993. Am Ende des Kanals biegen wir steuerbordseitig auf den kleinen Beetzsee ein. Dann geht es durch die Homeyenbrücke immer rechts haltend bis zur Einmündung Nähtewinde (backbordseitig) kurz vorm historischen Hafens. Von hier sind es nur noch 300 m bis zum Vereinsgelände des R.C.H.B.


Route 2 Insel Buhnenwerder
Anlegestelle auf der Insel Buhnenwerder 


3. Wanderfahrt nach Kützkow

Entfernung ca. 23 km, Ruderstrecke gesamt 46 km

Wir rudern wie bei Wanderfahrt 2 die Brandenburger Niederhavel bis zum Leuchtturm und fahren dann weiter auf den Breitlingsee. Wir halten uns Steuerbord in Richtung der Insel Buhnenwerder, die wir backbordseitig liegen lassen und rudern weiter auf den Plauer See. Bevor wir wieder in die Havel einbiegen, rudern wir steuerbordseitig am „Camping- und Freizeitpark am Plauer See“ vorbei.

Kurz vor der alten Plauer Brücke sehen wir backbordseitig das ehemalige Plauer Schloss derer von Königsmarck. Besonders der angegliederte Schlosspark mit dem Fontaneweg (Theodor Fontane war hier mehrmals zu Besuch) und dem historischen Tontaubenstand des Grafen von Königsmarck sind sehr sehenswert. Hinter der Brücke befindet sich steuerbordseitig die Steganlage des Ruder-Club Plaue (Havel). Hier besteht nach Voranmeldung die Möglichkeit einer Ruderpause. Plaue ist heute ein Stadtteil von Brandenburg an der Havel, war aber bis 1952 eine eigenständige Stadt und gehörte zu Sachsen-Anhalt.

Wir rudern weiter auf der Havel durch die neue Plauer Brücke in Richtung Briest. Den Ort Briest mit seinem ehemaligen Flugplatz erreichen wir nach ca. 3 km. Am Uferweg in der Nähe des Strandes gibt es ein Eiscafé mit leckeren Eisspezialitäten. Nach weiteren 5 km kommen wir am Ort Tieckow vorbei, bis wir bei Havelkilometer 79,7 am Naturhafen Kützkow angekommen sind. Hier gibt es backbordseitig einen Gastanleger (Tel.: 033834/51345).

Für eine Mittagspause können wir den Erlebnishof Kützkow mit seiner Gaststätte „Zum Nußbaum“ besuchen (ca. 500 m Fußweg). Neben einer Straußenfarm finden wir hier auch Zebus und eine Züchtung seltener Hausschweine. Besonders zu empfehlen ist das leckere Essen u. a. Straußensteak oder leckeren Havelfisch. Nach dem wir uns gestärkt haben und uns in aller Ruhe ein süffiges Bier (oder Wein) geleistet haben, rudern wir wieder zurück zum R.C.H.B nach Brandenburg an der Havel.

Für die Rückfahrt können wir die gleiche Route nehmen oder wenn wir den Silokanal noch nicht kennengelernt haben, durch diesen zurückfahren (siehe auch Route 2).



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Wasserwanderrastplatz Kützow

4. Oberhavel / Emsterkanal Netzen -Lehnin

Entfernung 22 km / Ruderstrecke gesamt 44 km

Wie in Routenvorschlag 2 geht es bis Luckenberger Brücke auf der Stadthavel. Nach der Brücke biegen wir backbordseitig ab in Richtung Sportschleuse (01.04. bis 30.09.). Wegen der genauen Öffnungszeiten am besten vorher anrufen (Tel. 03381/226963), eine Anmeldung ist aber nicht notwendig.

Nach der Schleusung (bei Normalbetrieb max. 20 Minuten) fahren wir durch den Brandenburger Stadtkanal, der nach ca. 2 km in die Oberhavel mündet. Unter anderem kommen wir backbordseitig an den ehemaligen Heidrichsmühlen (heute Luxuswohnungen) vorbei. Davor sind noch Havelfischer beheimatet, wo man auch fangfrischen Fisch kaufen kann. Der lange Seesteg dient Flusskreuzfahrern als Anlegemöglichkeit und Ausgangspunkt für Stadtführungen und Besichtigungen des Brandenburger Doms, den wir im Hintergrund sehen. Nach ca.1,5 km biegen wir auf die Havel, ab hier bitte Vorsicht bei der Weiterfahrt (Rechtsfahrgebot). Backbordseitig sehen wir die Krakauer Vorstadtschleuse. Hier ist ebenfalls ein Schleusen mit Ruderbooten möglich (z. B. außerhalb der Öffnungszeiten der Sportschleuse) aber man muss wegen der Binnenschifffahrt mit längeren Wartezeiten rechnen.

Wir fahren ca. 2 km bis zur Ortschaft Klein Kreutz und biegen hier steuerbordseitig in den Emsterkanal. Der Kanal ist sehr schmal und nur für kleine Sportboote geeignet. Aber mit einem Gig-Vierer ist es gut möglich. Man muss aber bei Einengungen und kleinen Brücken die Skulls einziehen und manchmal mit schwimmenden Hindernissen rechnen. Der Kanal wurde im 19. Jahrhundert in erster Linie für den Transport von Baumaterialien aus den umliegenden Lehmgruben und Ziegeleien nach Berlin gebaut. Nach ca. 5 km fahren wir durch den Rietzer See, einem „Europäischen Vogelschutzgebiet“. Hier leben viele seltene Vögel wie Kraniche, Silberreiher oder Eisvögel. Wir rudern weiter und gelangen nach weiteren 5 km zum Netzener See. Hier erreichen wir nach ca. 1 km steuerbordseitig das Hotel und Restaurant Seehof Netzen mit Terrasse und regionaler Küche, sehr zu empfehlen für eine Mittagspause (Tel. 03382/7670). Anlegemöglichkeiten am Gastanlieger oder am Strand sind vorhanden. Nach der Mittagspause besteht noch die Möglichkeit zum 5 km weiter entfernten Lehnin zu rudern. Wir rudern durch den Klostersee, wo direkt neben der Badeanstalt die Ruderabteilung des SV Kloster Lehnin beheimatet ist. Wenn wir weiterrudern kommen wir zum Wasserwanderrastplatz Lehnin, Sanitäranlage und Café in der Nähe. Von hier aus kann man das Zisterzienserkloster Lehnin nach 5 min. Gehweg erreichen und besichtigen. Die Klosterkirche St. Marien des 1180 gegründeten Klosters ist der bedeutendste Zisterzienserbau am Übergang von der Romanik zur Gotik. Theodor Fontane besuchte 1863 das Kloster und schrieb darüber in seinen „Wanderungen durch die Mark Brandenburg". Anschließend geht es auf dem gleichen Weg zurück zum R.C.H.B. nach Brandenburg an der Havel.


Route 4
 Karte für den Bereich Lehnin 


5. Wusterwitzer See

Entfernung 18 km / Ruderstrecke gesamt 36 km

Wir rudern wie bei Routenvorschlag 3 die Brandenburger Niederhavel entlang bis zum Breitlingsee, hier wieder beachten, dass der See sehr windanfällig ist und bei starkem Wind ab Stärke 5 nicht befahren werden sollte. Wir halten uns wieder steuerbordseitig an der Insel Buhnenwerder vorbei und dann backbordseitig in Richtung Plauer See. Danach biegen wir nicht steuerbordseitig in die Havel, sondern rudern geradeaus weiter zum Wendsee. Steuerbordseitig mündet der Elbe-Havel-Kanal in den See hier könnte man weiter über Genthin bis nach Magdeburg und dann über die Elbe bis Hamburg rudern. Wir rudern aber durch den immer enger werdenden Verbindungsstrang, der ein wahres Vogelparadies ist, weiter in Richtung Wusterwitzer See. Neben Schwänen und Reihern treffen wir mit etwas Glück auch Kraniche. Auf dem Wusterwitzer See angelangt, halten wir uns steuerbordseitig, bis wir an der Seepromenade angekommen sind. Hier existiert auch eine kleine Regattastrecke, die in erster Linie von Kanuten genutzt wird. Hier ist zum Beispiel die Gaststätte „Zum Bootshaus" (Tel. 033839/694223) für eine Mittagspause zu empfehlen. Die Küche ist gut und preiswert und man sitzt auf einer schönen Terrasse mit Seeblick. Entlang der Promenade gibt es viele Möglichkeiten zum Anlegen. Wer möchte, kann auch die Promenade bis zum italienischen Restaurant „Bellavista“ entlanglaufen und hier im Eiscafé noch zum Abschluss der Mittagspause schlemmen. Zurück geht die Rudertour wieder über den Wendsee, den Plauer See und wahlweise durch den Silokanal oder die Brandenburger Niederhavel zum R.C.H.B. in der Näthewinde.


Route5 Bootshaus Wusterwitz
 Bootshaus Wusterwitz