1949 - 1989 >>

Günther Sniegowski wird am 17. Juli 1949 bei den ‚Ostzonen-Rudermeisterschaften’ auf der Olympiastrecke in Berlin-Grünau Vizemeister im Einer. Fritz Sumpf übernimmt als Sektionsleiter
die BSG Einheit, Sektion Rudern. Und Wanderruderwart Karl Meinicke wird in den ‚Fachausschuss für Wanderrudern’ berufen.


Von 1950/51 an konzentriert sich der Club jedoch vorwiegend aufs Rennrudern. Bis 1953 trainiert Günter Wegener (genannt Pippo) die Mannschaften – unterstützt von Armin Wernitz, Fritz Sumpf und Ulrich Kyritz. Danach übernimmt Harry Gahren die Leitung des Trainings.

1950 erringt die Brandenburger BSG Einheit in Berlin-Grünau den Meistertitel im Jugend-Gig-Achter. Zwischen 1949 und 1952 steigt die Zahl der Rennruderer auf 41. Auf 40 Regatten fahren sie 40 Mal als Sieger durchs Ziel und erreichen außerdem viele zweite und dritte Plätze.

Die BSG Einheit bekommt finanzielle Unterstützung aus öffentlichen Mitteln. Davon werden Boote überholt, neue Riemen und Skulls sowie das Motorboot ‚Ruderauge’ (mit einem Motor vom DKW F 6) für den Trainingsbetrieb angeschafft. Verstärkt wird um Nachwuchs geworben. Ein Beispiel: Aus der 8. Klasse der Curie-Schule werden 1953/54 mehr als zehn Jungen und Mädchen für den Rudersport gewonnen.

Fortan gehören die Jugend- und Juniorenruderer zur Spitze im DDR-Rudern. Davon zeugen eine Reihe von Siegen im Vierer und Achter bei renommierten Regatten sowie zweite und dritte Plätze bei DDR-Meisterschaften.

Allerdings wird es immer schwieriger, gegen die unter völlig anderen Voraussetzungen trainierenden Mannschaften der neu gegründeten Sportclubs, insbesondere von Polizei und Armee, zu bestehen. Umso beachtenswerter der DDR-Meistertitel 1963 im leichten Vierer o. St. (Kopf, Rynkowski, John, Hoffmann).

Ab 1963 wird die Sektion zum Trainingszentrum deklariert. Der Leistungssport dominiert. Und die BSG Einheit wird zum ‚Geburtshelfer’ und zur Schmiede für Olympiasieger, Welt-, Europaund
DDR-Meister. So die Zwillingsbrüder Bernd und Jörg Landvoigt, Jörg Friedrich, Hans- Joachim Borzym, Dietmar Schiller, Carola Lichey, Barbara Reichel und Martina Fink.

Leider kommt bei dieser phänomenalen Erfolgsserie das Wanderrudern zu kurz. Dennoch: Auf einem Zeltplatz, der von einem Bauern in Ketzür gepachtet und als Urlaubs- und Wochenendziel von den Brandenburger Ruderern und Ruderinnen genutzt wird, entsteht in den 60er Jahren der Gedanke, auf dem Beetzsee eine repräsentative Regattastrecke zu schaffen. Sie soll internationalen Anforderungen gerecht werden. Die Väter dieses Gedankens: Fritz Sumpf, Harry Gahren und Alfred Prollius.

Gesagt, getan: Am 18. Juni 1969 erfolgt die Übergabe des fast 6 Mio. Mark teuren Regattakurses (nach 20monatiger Bauzeit). 750.000 Mark werden durch Eigenleistungen der Sportler und aus der Bevölkerung aufgebracht. Nun kann Brandenburg mitmischen im Reigen der großen europäischen Rennstrecken. Und es geht dann auch gleich los: 1972 wird auf dieser phantastischen Regattastrecke die Europa-Meisterschaft der Frauen ausgetragen, 1985 folgt die erste Junioren-Weltmeisterschaft.