World Rowing Masters Regatta auf dem Beetzsee in Brandenburg an der Havel

von Annika Thiemer
Zugriffe: 203

Erfolgreiches Sportevent für eine große R.C.H.B.-Mannschaft auf der Heimregattastrecke

Für den R.C.H.B. waren 7 Ruderinnen und 10 Ruderer gemeldet, leider konnten zwei von ihnen wegen Krankheit bzw. Verletzung nicht an den Start gehen. Sie genossen während der 5 Wettkampftage die gut besuchte Regatta auf dem heimischen Beetzsee, profitierten von der lautstarken Anfeuerung durch Familie, Freunde und Vereinsmitgliedern und waren mit 10 Goldmedaillen, sowie 11 zweiten Plätzen und 7 dritten Plätzen sehr erfolgreich.

Gleich im ersten Rennen der Regatta gab es eine Goldmedaille für den R.C.H.B. Die Brüder Jens und Lars Beilfuß siegten in Renngemeinschaft im Riemenvierer mit Steuerfrau durch einen starken Endspurt. Damit zeigte Lars, dass er nicht nur fleißig im Organisationkomitee gearbeitet hatte, sondern sich auch sportlich gut auf die Regatta vorbereitet hatte. Jens und Lars konnten zudem zwei weitere Male am Siegersteg anlegen – gemeinsam mit Guido Kutscher gewannen sie im Riemenvierer und im Achter. In einem weiteren Viererrennen belegten die drei Recken einen dritten und im Achter erruderten sie einen guten zweiten Platz. Auch im Skullbereich waren die Männer vom R.C.H.B. erfolgreich unterwegs. Enrico Goldstein („Goldi“) war in Renngemeinschaften im Doppelvierer in mehreren Altersklassen am Start und konnte dort eine Goldmedaille sowie einen 2. und einen 3. Platz errudern. Außerdem war ein reiner R.C.H.B.-Doppelvierer erfolgreich am Start – bestehend aus Goldi, Jens und Lars, sowie Fred Buchwald – und konnte sich in einem spannenden Rennen über den 2. Platz freuen. Goldi ließ es sich auch nicht nehmen, bei seiner (vorerst) letzten Ruderregatta im Einer zu starten. Nach 40 Jahren Regattarudern wird er nun etwas kürzer treten beim Rennrudern und fand mit dem hiesigen Regattahighlight einen gebührenden Abschluss.

Fred Buchwald, mit 64 Jahren der älteste Ruderer vom heimischen R.C.H.B., platzierte sich mit einem vierten und einem fünften Platz im Einer jeweils im Mittelfeld – und konnte sich damit im Vergleich zu seiner ersten Regattasaison im Vorjahr schon deutlich steigern. Trotz großem Größenunterschied harmonieren Fred und Lars auch im Doppelzweier miteinander und konnten hier einen vierten Platz erkämpfen. Das zweite geplante Zweierrennen blieb ihnen leider verweht, da die Regatta am Samstagnachmittag wegen Sturm und zu starkem Wellengang abgebrochen werden musste.

Mirko Höpfner, der nach vielen Jahren Regattapause wieder in das Wettkampfgeschehen einstieg, erkämpfte sich im Einer (AK D und AK E) einen zweiten und einen sechsten Platz.

Auch Tobias Oppermann nutzte die Chance, um mit seinem langjährigen Zweierpartner Bodo Schacher (Frankfurt/Oder) seinen Einstand im Mastersrudern zu geben. Die beiden ging im Riemenzweier ohne Steuermann an den Start. Im Junioren- und U23-Bereich waren sie jahrelang gemeinsam erfolgreich unterwegs (u. a. U19-Vizeweltmeister 2011 im Riemenzweier ohne Steuermann). Auch wenn Tobi und Bodo aktuell kaum Regatten rudern, wollten sie sich das Erlebnis der World Masters auf dem altbekannten Beetzsee nicht entgehen lassen und erruderten im Männer Zweier ohne einen sehr guten 2. Platz.

Bei den Frauen verbuchten Annika Thiemer und Fini Sturm mit einem sehr gelungenen Rennen nicht nur einen Start-Ziel-Sieg, sondern hatten unter allen 59 gestarteten Doppelzweiern auch die schnellste Zeit. Bei den World Masters werden jeweils die Sieger:innen aus jeder einzelnen Abteilung geehrt und die Zeit ist im Vergleich der einzelnen Abteilungen völlig irrelevant. Trotzdem freuten sich Annika und Fini über die schnellste Zeit, da sie ihre gute Form und Zusammenarbeit durchaus bestätigt. Auch im Frauen-Doppelvierer waren Annika und Fini siegreich – sie gewannen jeweils in einer Renngemeinschaft mit Berlinerinnen. Hinzu kam eine weitere Goldmedaille durch Fini im Einer – sie freute sich besonders darüber, am Siegersteg die Medaille vom 2. Vorsitzenden und Ehrenmitglied, Klaus Schönhoff, überreicht zu bekommen. Annika war mit ihrem vierten Platz im Einer ebenfalls zufrieden.

Auch Annette Sturm und Lissy Leue (sicherlich die trainingsfleißigsten Masters im R.C.H.B.) waren in vielen Rennen erfolgreich am Start: So erruderten sie gemeinsam im Doppelzweier in verschiedenen Altersklassen zwei 2. Plätze. Hinzu kamen zwei dritte Plätze im Doppelvierer – sowohl in einer Renngemeinschaft mit zwei Potsdamerinnen, als auch im vereinsinternen Vierer mit Annika und Fini. Steffi Michaelis komplettierte die Frauen-Gruppe, sodass die 5 Damen noch in weiteren verschiedenen Doppelzweierkombinationen am Start waren: Platz 2 für Steffi und Lissy, Platz 3 für Steffi und Annika sowie Platz 2 für die Mutter-Tochter-Kombination von Annette und Fini.

Am Sonntag, dem Tag der Mixed-Rennen, waren die Brandenburger in drei Doppelzweiern, drei Doppelvierern und einem Achter am Start. Annika, Fini und Daniel Schmedes saßen zuvor noch nie gemeinsam im Doppelvierer. Jedoch machte sich der Einfluss ihres (ehemaligen) Trainers Ingo Fattroth durchaus bemerkbar – durch eine starke zweite Streckenhälfte schoben sie sich am führenden Boot aus Berlin/Krefeld vorbei und siegten mit über einer Länge Vorsprung. Dieses Ergebnis ist insofern hoch einzustufen, als dass das zweitplatzierte Boot komplett aus ehemaligen und aktuellen Nationalmannschaftsmitgliedern bestand und 3 von ihnen auch bei den Olympischen Spielen 2016/2021 am Start waren. Der Mixed-Vierer bestehend aus Jana und Jens Beilfuß, Dana Voigt und Jörg Gildemeister lag lange Zeit in Führung, hatte im Endspurt aber mit den hohen Wellen zu kämpfen und wurde leider noch überholt – aber auch mit dem zweiten Platz waren alle Vier sehr zufrieden. Für Jörg Gildemeister war dieses Rennen zwar der einzige Start, zuvor war er als Helfer im Motorboot viele Stunden täglich auf dem Beetzsee unterwegs.

Der älteste Mixed-Vierer (Annette, Lissy, Fred und Goldi) lieferte ein nicht optimales Rennen ab, konnte aber trotzdem einen 3. Platz erkämpfen.

Bei den Mixed-Zweiern sicherte sich das jüngste R.C.H.B.-Boot mit Fini und Daniel einen souveränen und ungefährdeten Start-Ziel-Sieg. Annette und Lars lieferten dagegen ein sehr spannendes Rennen ab und mussten sich mit nur 0,3 Sekunden Rückstand auf den siegreichen Zweier mit Platz 2 zufriedengeben. Lissy und Fred erkämpften sich mit einem guten Rennen den dritten Platz.

Mit vielen Goldmedaillen und noch wichtiger vielen gelungenen Rennen und Spaß am Kräftemessen auf dem Beetzsee konnte die große Mannschaft vom R.C.H.B. die fünf Regattatage erfolgreich abschließen. An dieser Stelle möchten sich alle Ruder:innen bei allen Helfer:innen bedanken. Neben dem Organisationskomitee und den vielen offiziellen Volunteers war die Unterstützung durch Frank Schulze („Schulle“) und Raik Loesche besonders wichtig. Während Raik als Fotograf die tollen Erlebnisse festhielt, war Schulle permanent vor Ort, um zu helfen beim Boote/Skulls zu Wasser bringen, Ab- und Anlegen und half, wo immer wir Unterstützung gebrauchen konnten. Vielen Dank Raik und Schulle!

Fini Sturm