Wanderfahrt von Storkow zum Scharmützelsee

von Annika Thiemer
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Am Samstag, den 07.05.2022 machten sich sieben begeisterte Ruderfreunde auf nach Storkow. Los ging es um 08:15 Uhr in der Hammerstraße mit dem Vereinsbus.

Da ich zuletzt vor 20 Jahren gerudert hatte und noch recht neu im R.C.H.B. bin, bot sich für mich nach langer Zeit endlich wieder die Gelegenheit an einer Wanderfahrt teilzunehmen. Nach rund 90minütiger Fahrt kamen wir auf dem Vereinsgelände der Storkower Ruder-Vereinigung am Großen Storkower See südöstlich von Berlin an.

Vor Ort erwarteten uns ausgezeichnete Ruderbedingungen bei 14 Grad Lufttemperatur, nur leichter Bewölkung und keinem Wind. Nach kurzer Einweisung erhielten wir einen Vierer mit Steuermann und einen Dreier ohne Steuermann. Letzteren belegten wir zu Beginn mit zwei Personen, während der Vierer mit voller Besetzung fuhr und von mir gesteuert wurde. Gegen 10 Uhr legten wir am Steg ab.

Da der See sehr breit ist und zu dieser frühen Zeit noch nicht viele andere Wassersportler und Boote auf dem See unterwegs waren, konnten wir voll und ganz die Ruhe der Natur und das herrliche Wetter genießen und steuerbordseitig das Schloss Hubertushöhe und zahlreiche wunderschöne Villen bestaunen.

Nach rund 5 Kilometern hatten wir den See überquert und gelangten zu den Kanalwiesen von Wendisch Rietz. Der Kanal bildet das Verbindungsstück zwischen dem Großen Storkower See und dem Scharmützelsee und kann wegen seiner geringen Breite und seines Kurvenreichtums gerade für Boote ohne Steuermann zu einer Herausforderung werden. Dafür bot sich aber auf beiden Seiten des Kanals ein breiter Artenreichtum an Wasservögeln zu bestaunen.

Schließlich erreichten wir die Selbstbedienungsschleuse von Wendisch Rietz. Wir waren anfangs irritiert, weil wir nicht genau wussten, wie diese Schleuse zu bedienen ist, aber unser Reiseorganisator Klaus hatte ein wachsames Auge und fand schnell die Bedienungsanleitung und den entsprechenden Hebel. Die Anzeigetafel signalisierte uns, dass wir alles richtiggemacht hatten und nach wenigen Minuten öffneten sich die Schleusentore. Innerhalb der Schleuse befand sich ein weiterer Hebel und so dauerte es nicht lange und wir wurden 1,27 Meter in die Höhe geschleust.

Weiter ging es durch den idyllischen Ort Wendisch Rietz und nach kurzer Fahrt gelangten schließlich auf den Scharmützelsee. Mittlerweile brannte die Sonne erbarmungslos, doch das störte uns nicht weiter, denn der See war ideal zu rudern und bot eine phänomenale Aussicht. Wir mussten uns nun allerdings das Wasser mit den zahlreichen Sport- und Segelbooten teilen und erfassten in schöner Regelmäßigkeit die eine oder andere Welle.

Nachdem wir die Ortschaften Radlow, Diensdorf und Pieskow passiert hatten, machten wir kehrt und fuhren zum Ferienpark Wendisch Rietz, wo wir pünktlich um 12:00 Uhr zur Mittagspause anlegten. Wir stärkten uns am dortigen Imbiss und ruhten uns eine ganze Weile aus.

Auf der Rückfahrt nahm ich im Dreier Platz und unterstützte unsere beiden Damen Susanne und Heike. Natürlich mussten wir wieder die Schleuse passieren, doch dieses Mal wussten wir sofort, wie es läuft und wurden 1,27 Meter nach unten befördert. Die Wolken wurden Minute um Minute dichter und Wind zog auf. So erwischte uns wenige Kilometer vor Ankunft bei der Storkower Rudervereinigung dann doch noch ein kurzer Schauer, der für eine kleine Abkühlung sorgte, dem Vergnügen aber keinen Abbruch bescherte.

Fazit: Eine tolle Tour mit rund 20 Ruderkilometern und für mich nach 20 Jahren wieder ein schönes Wanderrudererlebnis. Bei nächster Gelegenheit werde ich sicher wieder dabei sein.

Timo Ziesmann