Rudern unter der spanischen Sonne

von Annika Thiemer
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2. Rudertrainingslager der A-Nationalmannschaft in Sevilla

Zwei Mal zwei Wochen ging es für mich dieses Jahr mit dem Deutschen Ruderverband nach
Sevilla in Spanien. Zwischen den beiden Trainingslagern wurde normal in Berlin trainiert.

Das erste Trainingslager fand vom 31.01. bis zum 16.02. statt. Gemeinsam mit 8 weiteren
Skullerinnen des Frauen-A-Teams trainierte ich unter Trainer Marcin Witkowski bei
durchgehend 20 Grad und Sonne. Gleichzeitig war auch das Frauenriemen-Team vor Ort.

Abgesehen vom Wetter waren die Bedingungen aber leider nicht optimal. Auf dem Wasser war es
durch andere Teams und die Ausflugsdampfer der Stadt sehr voll. Auch das Essen ließ stark
zu wünschen übrig. Einige Sportlerinnen wurden sogar krank davon. Das Training war
dennoch recht erfolgreich. Im ersten Trainingslager lag der Fokus auf dem Großboot, in
welchem wir auch einige Messbootfahrten absolvierten, bei denen ein genauerer Einblick in
Details der Technik möglich wird. Neben dem Training hatten wir die Möglichkeit uns die
schöne Stadt Sevilla anzuschauen, deren Mitte nur wenige Minuten mit dem Rad von der
Unterkunft entfernt liegt. Zu manchen Trainingseinheiten, die der Kompensation dienten,
fuhren wir Achter, was sehr viel Spaß bereitete. Außerdem sorgten Radtouren und
Fußballspiele für Abwechslung im Trainingsalltag.

Für das zweite Trainingslager vom 03.03. bis zum 19.03. änderte sich die Besetzung etwas
und drei leichte Skullerinnen ergänzten unser Team. Der Fokus verschob sich in
Vorbereitung auf die Kaderüberprüfung in Leipzig und die darauffolgende
Kleinbootmeisterschaft in Krefeld mehr in Richtung Einer. Um das schlechte Essen
auszugleichen, hatte der Verband sowie wir Sportlerinnen individuell eigenes Essen
mitgebracht. Aber die schlechte Küche drückte dennoch auf die Stimmung und die
Leistungsfähigkeit. Es bleibt zu hoffen, dass der Verband in den nächsten Jahren eine
alternative Unterkunft oder einen anderen Ort für die Trainingslager wählt. Einige Tage des
zweiten Trainingslagers waren verregnet, sodass wir mehrmals auf das Ruderergometer
ausweichen mussten. Einen Tag durften wir außerdem aufgrund erhöhter
Luftverschmutzung durch Saharasand nicht draußen trainieren. Da in Leipzig am ersten
Aprilwochenende jedoch neben der Langstrecke auch der Wettkampftest auf dem Ergometer ansteht,
waren diese Umstände gut mit den Trainingszielen zu vereinbaren.

Insgesamt kam ich, trotz der kleinen Hürden, gut voran in Sevilla, was meinen
Trainingszustand betrifft. Im A-Bereich werden noch einmal mehr Umfänge und Belastungen
gesetzt. Ich bin nun gespannt, wohin es mich in dieser Rudersaison bringt. Sowohl die
Kaderüberprüfung in Leipzig als auch die anschließende Kleinbootmeisterschaft in Krefeld
am 23. und 24.04. werden entscheiden, ob ich dieses Jahr bereits Weltcup-Luft bei den A-
Seniorinnen schnuppern darf.


Sarah Wibberenz