Jahreswechsel in der portugiesischen Sonne

von Annika Thiemer
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Sarah Wibberenz berichtet von ihrem Trainingslager in Portugal mit dem Landesruderverband Niedersachsen.

Mein Freund Leon Knaack rudert beim Deutschen Ruderclub in Hannover, welcher jedes Jahr gemeinsam mit dem Landesruderverband Niedersachsen ein Trainingslager in Vila Nova de Milfontes in Portugal für die Junior:innen und die U23 organisiert. Da ich von Zeit zu Zeit in Hannover trainiere und Leons Trainer mich kennen, wurde mir in diesem Jahr angeboten, mit nach Portugal zu fliegen. Nachdem der Hohenzollernkanal in Berlin bereits im Dezember das erste Mal zufror, konnte ich zwei Wochen Wassertraining in Portugal schlecht ablehnen.

Vor Weihnachten hatte ich meinen Einer bereits nach Hannover gefahren und nach ein paar Tagen Weihnachtspause ging es am 28.12. in den Flieger nach Lissabon. Von dort fuhren wir mit dem Bus noch zwei Stunden weiter Richtung Süden nach Vila Nova de Milfontes. Der kleine Ort liegt direkt am Meer, gerudert wird im Rio Mira, der hier in den Atlantik mündet. Die ersten Tage hatten wir tagsüber 20 Grad und strahlenden Sonnenschein. Es wurden so viele Kilometer auf dem Wasser zurückgelegt wie möglich. Die Ruderbedingungen sind einladend, auch wenn die Lage am Atlantik ein wenig Vorsicht und Eingewöhnung bedarf. In das Salzwasser wird über den Strand eingestiegen, weshalb auch in den kühlen Morgenstunden lange Hosen wenig Sinn machen, diese werden beim Einsteigen sowieso nass. Außerdem wirken sich die Gezeiten auch auf den Fluss aus. Während er bei Flut an die 100m breit ist, schrumpft er bei Ebbe zusammen und Sandbänke kommen zum Vorschein. Am Strand muss außerdem auf mitunter stärkeren Wellengang geachtet werden. Da es jedoch fast reiner Sandstrand ist, waren keine größeren Bootsschäden zu befürchten.

Den Silvesterabend verbrachten wir erst im Restaurant des Hotels, dessen Personal sich an diesem Abend noch einmal mehr Mühe gab, obwohl sich auch an den anderen Tagen niemand beschweren konnte. Später zog ich mit einigen Freund:innen an den Strand, um von dort die Feuerwerke in den entfernteren Städten zu beobachten.

Nach Neujahr wurde es etwas kühler und an einem besonders windigen Tag musste auf Indoortraining ausgewichen werden. Das war jedoch kein Problem, da auch genug Räumlichkeiten für Kraft- und Ergometertraining zur Verfügung standen. Und gegen eine Joggingrunde durch die Dünen ist auch nichts einzuwenden.

Neben langen Einheiten im Einer hatte ich auch die Möglichkeit mit Carlotta Nwajide, die im vergangenen Jahr im Doppelvierer an den olympischen Spielen teilnahm, im Doppelzweier und -vierer zu trainieren. Nicht nur von ihr bekam ich viel technischen Input, auch die Trainer Thorsten Zimmer und Frederik Stoll gaben mir hilfreiche Hinweise. Ich finde es immer spannend und sinnvoll für einige Zeit bei anderen Trainer:innen zu trainieren, um mich weiteren Meinungen und Perspektiven auszusetzen und die Einflüsse für mich zu nutzen.

Nach 14 Tagen Sonne, Strand und Rudern ging es dann wieder zurück nach Berlin. Hier werde ich nun die nächsten zwei Wochen regulär trainieren, bevor es am 31.01. mit den A-Frauen und Bundestrainer Marcin Witkowski nach Sevilla in Spanien geht.

Ich möchte mich an dieser Stelle sehr herzlich für die konstante Unterstützung des R.C.H.B bedanken, ohne die es mir nicht möglich wäre, an all diesen Trainingslagern teilzunehmen und meinen Trainingsstand weiter auszubauen.

Sarah Wibberenz