So viele Boote wie noch nie beim Abrudern getauft

von Annika Thiemer
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Der letzte Oktobersamstag wartete noch einmal mit schönem Herbstwetter auf und so ließen es sich zahlreiche Ruderer des RC Havel Brandenburg nicht nehmen, gemeinsam beim Abrudern ins Boot zu steigen und die Rudersaison 2021 offiziell zu beenden. Gegen 13 Uhr schallte das vom Ehrenmitglied Klaus Schönhoff angestimmte dreifache Hipp Hipp Hurra über die Havel an der Jahrtausendbrücke, in 15 Booten - vom Einer bis zum gesteuerten Doppelvierer, vom Kind bis zum „Oldie“ - wurde lautstark geantwortet. Dann ging es los vorbei am Salzhofufer die Havel entlang. Den vielen Zuschauern am Ufer bot sich ein schönes Bild.

Manche Ruderer entschieden sich sogar zu einer Umfahrt über den Breitlingsee und den Silokanal, andere ließen es ruhiger angehen. Auf jeden Fall hatten sich aber alle den Kuchen am Nachmittag verdient. Doch zuvor rief der Erste Vorsitzende des R.C.H.B., Lars Beilfuß, alle zum Appell auf die große Wiese in der Hammerstraße. Nach seiner Begrüßung richtete auch Ehrengast Steffen Scheller ein Grußwort an die Mitglieder und anwesenden Ruderfreunde.

Lars Beilfuß blickte danach auf die herausfordernden letzten Monate, in denen die Pandemie das Vereinsleben beherrschte. Während eine Zeitlang Sport, Veranstaltungen und gemeinsamen Fahrten ruhten, konnten dennoch parallel viele Baumaßnahmen realisiert und das Gelände verschönert werden. Sportliche Erfolge konnten 2021 trotzdem auch gefeiert werden und so erhielten die Sieger der Landesmeisterschaften Gutscheine für den Kauf neuer Vereinsbekleidung. Ausgezeichnet werden konnten Annette und Fini Sturm, Lissy Leue, Florian Lorbiecki und Kay Schwarz. Georg Diederichs, Gina Niklaus, Steffi Michaelis und Fred Buchwald erhalten ihre Preise zu einer späteren Gelegenheit. Natürlich wurde auch an den Gewinn der Silbermedaille von Sarah Wibberenz bei der diesjährigen U23 WM erinnert. Neben den Erfolgen gab es Urkunden für langjährige Mitgliedschaften und ein großes Dankeschön an Helge Hübener und Karl Meinicke, die in unzähligen Arbeitsstunden aus der Spitze eines alten Wanderruderzweiers ein besonderes Regal gebaut haben, welches nun Pokale beherbergt.

Für viele sehr wissenswert war der kurze historische Rückblick, denn das Bootshaus feierte nach einer anfangs sehr bewegten Geschichte gerade sein 100-jähriges Bestehen.

Höhepunkt des Nachmittags war dann die Taufe von gleich fünf neuen Booten, die schon über die letzten zwei Jahre angeschafft werden konnten. Erst nun fand sich aber Gelegenheit zur Taufe. Klaus Schönhoff nahm  nach Jahrzehnten im Verein tatsächlich seine erste Bootstaufe vor. Er war Taufpate des Wanderrudervierers namens „Acapulco“, der an die Insel im Beetszee erinnern soll. Oberbürgermeister Steffen Scheller übernahm die Taufe des Doppelzweiers „Brandenburg“, der mit Unterstützung des Ministeriums für Bildung, Jugend und Sport zur Olympiavorbereitung von Fini Sturm angeschafft werden konnte. Ein weiterer Doppelzweier, passend in der Farbe Grün, hört nun auf den Namen des berühmten Frosches „Kermit“. Henriette Schwarz, Geschäftsführerin des Landesruderverbandes Brandenburg, übernahm dessen Taufe. Der Vorsitzende des Havel-Regatta-Vereins, Volker Garmatter, zählte genau wie der ehemalige Stadtsportbund-Vorsitzende, Werner Jumpertz, zu den weiteren Ehrengästen. Sie durften sich in die Schar der Taufpaten einreihen und zwei Kindereinern die Namen „Barramundi“ und „Rotfeder“ geben.

Nachdem die Namen enthüllt und die Sektflaschen über den Booten geleert waren, gingen alle fünf Boote für eine erste offizielle Fahrt zu Wasser.

Anschließend rundete die vorbereitete Kaffeetafel den gelungenen Abruder-Nachmittag 2021 ab.