Wanderrudern am Tag der Deutschen Einheit 2021

von Annika Thiemer
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Am Sonntag trafen sich ein paar Ruderer für eine Wanderfahrt nach Kirchmöser. Spaß, schäumende Wellen und Kuchen waren mit an Bord.


Lange bin ich noch nicht beim Wanderrudern dabei – um genau zu sein, erst seit Anfang September. Aber eine längere Tour wollte ich mir dennoch nicht entgehen lassen. Daher fand ich mich am Sonntag, den 03.10. morgens um 9 Uhr auf dem Gelände des R.C.H.B. ein. Auch wenn ich ehrlich sagen muss, dass das nicht die Uhrzeit ist, die ich mir selbst ausgesucht hätte, so war ich doch (nach einer großen Tasse Kaffee) voller Eifer dabei.

Es fanden sich auch genug begeisterte Ruderer*innen für 2 Boote, so dass wir gemeinsam losfahren konnten. Los ging es ganz gemächlich durch die Brandenburger Innenstadt Richtung Breitlingsee. Ich hatte es mir auf Platz Nummer 3 gemütlich eingerichtet und genoss die ersten Züge. Ein kurzer Stopp am Leuchtturm und ein beratendes Gespräch: Fahren wir weiter trotz Wellengang? Wir fahren! Und was soll ich sagen? Am Anfang lachte ich noch, dann wurden auch die erfahrenen Ruderer unter uns immer ruhiger. Die Wellen schwappten mit schöner Regelmäßigkeit ins Boot. Es fielen Worte wie „Hochseerudern“ und „zurück ist es genauso weit“. Augen zu und durch, auch wenn wir alle ganz schön nass waren und unsere Sachen im Boot hin und her schwammen.

Endlich war der „Panama-Kanal“ in Sicht und nach einer grazilen Durchfahrt war es auf einmal windstill und ruhig auf dem Plauer See. Mit Erstaunen sahen wir sogar Menschen auf SUPs, alle atmeten hörbar erleichtert auf. Nun konnten wir natürlich lachen über den Wellengang, der uns ganz schön Nerven gekostet hatte. Eine idyllische Badestelle am Plauener See wurde als Ort für das Picknick auserkoren. Nach erfolgreicher Landung mussten erstmal Klamotten ausgewrungen, Rucksäcke ausgekippt und Sachen aufgehängt werden. Fürs leibliche Wohl war aber gesorgt: es gab leckeren Urlaubskuchen, Kaffee, Salate und Brezeln; die Pause hatten wir uns wirklich verdient.

Jede Pause ist irgendwann zu Ende, so auch diese. Doch, bevor es weiterging, mussten die Boote geleert werden. Was also tun, wenn nichts zum Schippen mitgenommen wurde? Na klar, die Tupperdosen mussten herhalten. Dauert vielleicht länger, bietet dafür aber ein schönes Bild. Noch immer nass, aber in bester Laune ging es wieder in die Boote. Als wir auf dem Quenzsee ankamen, war meine Kondition nicht mehr auf dem Höchststand. Ich ruderte „im Tunnel“ um auch ja den Schlag weiterhin halten zu können. Viel berichten kann ich leider über die Letzten dieser 31,2 Kilometer nicht – aber die geneigte Leserschaft kann sich sicher sein, dass ich sie genoss. Wenn auch nicht die Blasen an meinen Händen, die trotz eines geliehenen Handschuhs ihren Anteil daran hatten, dass ich mich vollauf konzentrieren musste.

Mir hat diese Tour wirklich sehr viel Spaß gemacht und ich bedanke mich bei allen, die dabei waren! Ich hoffe zwar heimlich, dass ich nicht noch einmal so starken Wellengang mitmachen muss, aber abhalten wird es mich sicherlich nicht von meiner nächsten Wandertour.

Rahel Lorenzen