Doppelzweier-Ausscheidungsregatta in Köln

von Annika Thiemer
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2. Olympia-Teilnahme leider verpasst

Sehr aufgeregt und voller Vorfreude auf die bevorstehenden Rennen fuhren meine Zweierpartnerin Luise Asmussen (Vegesacker Ruderverein), unser Trainer Herti und ich am 22. März nach Köln, da dort der nationale Ausscheidungswettkampf stattfand. In maximal 3 Rennen sollte ausgefahren werden, wer der schnellste deutsche Leichtgewichts-Frauen-Doppelzweier ist, der dann versuchen darf, sich für die Olympischen Spiele in Tokio nach zu qualifizieren.

Im ersten Rennen am 24. März belegten Luise und ich den dritten Platz. Marie-Louise Dräger (Schwerin) und Katrin Volk (Ulm) gewannen deutlich, die Reichardt-Zwillinge Johanna und Marion aus Leipzig wurden Zweite und das Frankfurter Duo mit Leonie Pless und Katrin Thoma kamen auf dem 4. Platz ins Ziel. Wir starteten gut ins Rennen und lagen nach 500m vorne, blieben dann aber nicht aggressiv genug, als die anderen beiden Boote an uns vorbeigefahren sind und konnten deren Tempo nicht mitgehen.

Am Abend des gleichen Tages fand das zweite Rennen statt – hierfür hatten wir uns vorgenommen, die mittleren 1000m deutlich aggressiver und konsequenter zu gestalten. Dies gelang uns auch sehr gut. Wir führten wieder nach dem Start und als Dräger/Volk zu uns aufschlossen, schafften wir es deutlich länger sie nicht einfach vorbeiziehen zu lassen. Wir verausgabten uns total, doch Dräger/Volk konnten das Rennen mit 4,5 Sekunden Vorsprung gewinnen. Die Angriffe der Leipzigerinnen konnten wir abwehren und kamen auf dem 2. Platz ins Ziel – unser Vorsprung auf die Reichardt-Zwillinge betrug wenige Sekunden mehr als ihr Abstand auf uns im ersten Rennen.

Nach diesen beiden Rennen stehen Marie-Louise Dräger und Katrin Volk als Sieger fest, sie dürfen nun die Nachqualifikationsregatta für Tokio fahren. Wir sind sehr traurig, dass es für uns nicht für mehr gereicht hat. Aber wir sind froh, dass wir im zweiten Rennen alles mobilisieren konnten und unser bestmögliches Rennen gerudert sind. Damit können wir uns selber nichts vorwerfen, was ein ganz gutes Gefühl ist.

Unser Berliner Zweierprojekt hat mir in den vergangenen Monaten viel Freude gemacht und ich bin meiner Zweierpartnerin Luise und unserem Trainer Herti für diese gemeinsamen Erlebnisse sehr dankbar – das war mit die schönste Zeit in den vielen Ruderjahren von mir! Auch dem R.C.H.B. und seinen Mitgliedern möchte ich für ihre Unterstützung danken. Wie die Rudersaison jetzt für uns weitergeht, wissen wir noch nicht genau, wir sind sehr gespannt!

Fini Sturm