Vereinsbusfahrt 2018

von Christian Wolf
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Zwischen Winnetou und Meissener Porzellan

18. August, 6,50 Uhr: 50 RCHB-Mitglieder und –freunde stehen erwartungsfroh am Bus-Bahnhof Brandenburg. Reisechef Klaus Schönhoff zählt seine ‚Schäfchen’ und strahlt. Alle da! Pünktlich geht’s los, auf ‚große Fahrt’ nach Dresden und Meissen - vorbei an Ottendorf-Okrilla, im Volksmund Affendorf-Gorilla genannt. Klaus rät schon in seiner Einladung: ‚Keine Stullen mitnehmen. Wir speisen unterwegs – so viel jeder will’. Wir sind gespannt.

 

Erste Station: Karl-May-Museum in Radebeul.
Wir tauchen ein die Welt der spannenden Abenteuer von Old Shatterhand und Winnetou. Wer hat in jungen Jahren nicht begeistert die fesselnden Karl-May-Geschichten vom ‚Schatz im Silbersee’ und anderen gelesen? Eine großartige Ausstellung mit faszinierenden Exponaten. Von der Bärenbüchse bis zum Schmuck eines Indianers, an dessen Federn jeder erkennen konnte, wie viele Feinde er auf welche Weise schon beseitigt hatte. Nur die einst echten Skallps, die die Indianer den getöteten Gegnern als Siegestrophäe abgezogen hatten, werden nicht mehr gezeigt. War wohl doch ein bisschen zu gruselig.

Dann ab nach Altkötzschenbroda zum Lunch im Restaurant ‚Dampfschiff’.
Herrlicher Garten mit Liegestühlen und Blick auf die Elbe. Und natürlich in Erwartung eines lukullischen ‚Essen satt’. Wir werden nicht enttäuscht. Im Gegenteil. Es geht los mit Prosecco, dann Suppe, Vorspeisen, vier Hauptspeisen, Nachspeisen sowie Kaffee und Kuchen. Klaus hat nicht zu viel versprochen. Auch bei den Getränken werden wir verwöhnt. Denn kaum ist das Glas leer, wird sofort nachgeschenkt. Anschließend – frei nach Wahl – machen einige von uns einen kleinen Verdauungs-Spaziergang, um sich die Beine zu vertreten. Die anderen entspannen sich unter schattigen Bäumen und Sonnenschirmen am Elbufer. Danach dann weiter zum

Quartier in der ‚’Jugendherberge’ mitten in Dresden.
Wir staunen. Die Jugendherberge, neu, sauber und schön, hat den Touch eines Hotels. Mit Doppel- und Einzelzimmern, mit Dusche und Toilette. Auch hier hat Klaus mit seinem Programm wieder den Nagel auf dem Kopf getroffen! Denn bei über 30 Grad Hitze lässt man sich gern kühles Wasser über den Rücken laufen und legt sich für eine halbe Stunde aufs Ohr. So ausgeruht gehen wir schließlich durch die von dröhnender Musik erfüllten Straßen und Plätze, wo gerade Stadtfest gefeiert wird, hin zur

‚Herkuleskeule’ in den Kulturpalast.
Dieses Kabarett-Theater, jetzt im neuen Kabarettkeller, ist seit Jahrzehnten berühmt. Es gehört zu den Attraktionen Dresdens. Sollte man gesehen und gehört haben. Diesmal l unter der Devise ‚Lachkoma’. Gespielt von einem Trio, das sich die Schwächen der Politik und die Unzulänglichkeiten unseres täglichen Lebens vorknöpft und vieles durch den Kakao zieht. Mit Jux, Sarkasmus, hintergründigem Humor und Gags, die dem Zwerchfell gut tun. Wir haben jedenfalls viel gelacht. Damit geht dann auch der erste Reisetag zu Ende. Für einige von uns zunächst im Trubel des Stadtfestes, für andere in der Koje.

Der zweite Tag.
beginnt nach einem ausgiebigen Frühstück mit einer Fahrt in die Weinberge von Radebeul/Meissen (vorbei am Lügen-Museum). Über seinen früheren Studienkollegen Dietrich Weise, der als Pensionär dort auch Wein anbaut, hat Klaus Schönhoff es erreicht, dass wir eine Weinberg-Genusswanderung mit hoch interessantem ‚Unterricht’ machen dürfen. Dabei werden uns zum Kosten fünf Weine ausgeschenkt, so auch ein Traminer, den Frau Merkel bevorzugen soll.
Wir erfahren vieles über den Weinbau. Kein leichter Job. Wer davon leben will, braucht mindestens 40.000 Stöcke. Ein Stock bringt in der Regel ein Kilo Wein (Trauben). Und daraus wird durchweg eine Flasche Trinkwein gewonnen. Übrigens, trockener Wein ist weitaus beliebter, als halbtrockener. Wir haben Gelegenheit, den Wein nach Hause mitzunehmen, der uns am Besten geschmeckt hat.

Weiter geht’s nach Meissen.
Hier teilt sich unsere Reisegruppe. Die einen entscheiden sich für einen Rundgang durch die historischen Sehenswürdigkeiten der zauberhaften Altstadt mit Burgberg und Dom, die anderen für die Meissener Porzellangeschichte, das Museum des ‚weißen Goldes’ und mit einer Führung durch die Schauwerkstatt. Hochinteressant, der Blick hinter die Kulissen, wie das weltbekannte Porzellan entsteht und bearbeitet wird – und auch, was es kostet.

Fazit: Eine Vielzahl von Eindrücken und Erlebnissen, großartig organisiert und bis in kleinste Detail durchdacht von Klaus Schönhoff. Ihm gebühren wieder einmal großer Dank und Anerkennung.
Übrigens, die Abstimmung, wohin die RCHB-Reise im nächsten Jahr gehen soll, hat eine überwiegende Mehrheit für Stade/Cuxhaven erbracht!

Horst Lietzberg