Statt Lederhosen regierten in München die Rudereinteiler
- von RCH Admin
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Vom 29. Juni bis zum 1. Juli diesen Jahres wurde die Regattastrecke in München-Oberschleißheim zum Schauplatz des 50. Bundeswettbewerbs der Deutschen Ruderjugend. Auf der ehemaligen Olympiastrecke von 1972 kämpften rund 1.000 Kinder zwischen 12 und 14 Jahren bei der größten Nachwuchsveranstaltung im deutschen Rudersport um die Medaillen. Auch sieben Mädchen und Jungen des Ruder-Club-Havel Brandenburg waren darunter. Sie hatten sich erfolgreich für den jährlichen Saisonhöhepunkt qualifiziert und vertraten nun in München die Farben des Landes Brandenburg.
Lukas Grahlow ging im Jungen-Einer der AK 13 an den Start. Zunächst mussten am Freitag 3.000 Meter zurückgelegt werden. Lukas beendete dieses Rennen insgesamt als Zehnter. Das Ergebnis der Langstrecke ist jeweils entscheidend für den Einzug in das entsprechende Finale am letzten Wettkampftag über 1.000 Meter. Für Lukas bedeutete der 10.Platz den Einzug in das Finale C, welches er mit einem Sieg für sich entscheiden konnte. Ein schöner Lohn war die Goldmedaille, die er sich anschließend am Siegersteg abholen konnte. Insgesamt landete Lukas somit auf Platz 13.
Ganz ähnlich stellte sich das Ergebnis für den 14-jährigen Antonio Dios Nogueiras dar. Er machte sich im Leichtgewichts-Jungen-Einer AK 14 auf den Weg über die Langstrecke, welche er mit Gesamtplatz 16 abschloss. Auch er ruderte damit bei der Bundesregatta über 1.000 Meter im dritten Finale „C“ und kam als Erster über die Ziellinie. Das bedeute ebenfalls Platz 13 von über 20 gestarteten Booten.
Sein gleichaltriger Vereinskamerad Benjamin Zehl kämpfte im Jungen-Einer AK 14. Mit dem Erreichen des Gesamtplatzes 17 über die 3.000 Meter lange Strecke am ersten Tag „rutschte“ er am Sonntag über die zweite Wettkampfstrecke auch in den dritten Finallauf C. Hier schrammte Benjamin nur ganz knapp am Silberrang vorbei. Der dritte Platz hieß für ihn am Ende insgesamt Rang 15.
Neben den Jungen waren auch drei Mädchen des RCHB in der bayerischen Hauptstadt mit am Start. Vivian Beucke erkämpfte sich ihre Nominierung im Leichtgewichts-Mädchen-Einer AK 13. Auch sie musste als erstes die 3.000 Meter lange Strecke in Angriff nehmen, deren zwei Streckenhälften mit einer Wende nach der Hälfte von allen gut eingeteilt werden musste. Vivian erruderte sich hier insgesamt den 17. Platz. Damit zog sie in das vierte Finale (D) ein, in dem Vivian ihre Konkurrenz schließlich nicht davon ziehen ließ. Sie brachte nach 1.000 Metern selbst ihren Bugball als Erste über die Ziellinie. Dies sicherte ihr die Goldmedaille und Gesamtrang 16.
Als einziges Mannschaftsboot kämpften Gina Niklaus und Lara Näther gemeinsam im Mädchen-Doppelzweier AK 12/13 um wertvolle Punkte für Brandenburg. Nachdem beide jedoch nicht so viele Kilometer in dieser Bootsklasse im Training zurücklegen konnten - der Fokus lag zunächst eher auf dem Mix-Doppelvierer mit den Jungs - beendeten sie ihr Langstreckenrennen mit dem 21. Gesamtrang. Mehr als ein 1.000 Meter-Start im 4. Finale D war dadurch auch nicht möglich. Hier ruderten die Zwei als Vierte ins Ziel, was schließlich einen 20. Platz im Gesamtstarterfeld bedeutete.
Den größten Erfolg für den RCHB holte allerdings nicht ein Ruderer, sondern ein Steuermann: Robert Schmedes (11 Jahre) durfte im Boot des Potsdamer Jungen-Doppelvierers AK 13/14 an den Steuerseilen Platz nehmen. Seinen „Job“ machte er offensichtlich sehr gut, denn die Mannschaft erreichte über 3.000 Meter einen tollen dritten Platz. Am Sonntag kämpften sie so im A-Finale um den Gesamtsieg. Die Anfeuerungsrufe von Robert und allen Teamkameraden vom Ufer reichten, um sich dort Platz Zwei zu sichern und die verdienten Silbermedaillen entgegen zu nehmen. Ein toller ruderischer Abschluss!
Zwischen den beiden Ruderwettbewerben mussten die Kinder auch einen Zusatzwettbewerb an Land absolvieren, bei denen ihr Ruderwissen, aber vor allem auch athletisches Können und Geschicklichkeit gefragt waren.
Alle Ergebnisse zusammen führten schlussendlich zum 7.Gesamtplatz des Landes Brandenburg. Sachsen-Anhalt stand mit seinem Rudernachwuchs ganz oben auf dem Treppchen, dahinter folgte Nordrhein-Westfalen auf Platz Zwei und Berlin auf dem dritten Rang.
Henriette Schwarz