Vereinsbusfahrt - Darß

von Klaus Schönhoff
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Schön war’s – auf dem Darß
Warum wir beim R.C.H.B. kein Reisebüro brauchen? Weil wir unseren Klaus Schönhoff haben. Er hat inzwischen die 12. Vereinsbusfahrt organisiert (siehe nachstehende Chronik). Und zwar perfekt - mit der Umsicht und Cleverness eines Reiseprofis. Wer sich ihm anvertraut, lernt Deutschland kennen. Diesmal ging’s durchs Fischland, nach Rostock und auf den Darß (Prerow). Alle 48 Teilnehmer (davon 85 Prozent ‚Stammgäste’) standen am 19. August pünktlich um 7 Uhr erwartungsfroh am Brandenburger Busbahnhof. Klaus als einer der ersten.

Ruhig und fröhlich wie immer, zählte er seine Schützlinge und hakte sie ab. Denn gleich sollte sich zeigen, ob das Wochenende so ablaufen würde, wie er es vorbereitet hatte.
Dazu muss man wissen: Seine Planung lief über ein ganzes Jahr. Als sich die Mehrheit 2016 auf der Rückfahrt von Görlitz/Zittauer Gebirge entschied, nächstes Mal an die Ostsee zu fahren, fingen seine grauen Zellen sofort an zu arbeiten. Das Fazit: Mindestens 50 Mails und Briefe mussten geschrieben, ungezählte Telefonate geführt werden. Von vier Touristikbüros zog er Erkundigungen ein, ließ er sich Stadtpläne und Infomaterial schicken. Etwa 30 Hotels auf dem Darß schrieb er an. Alle winkten ab, weil sie in der Hochsaison eine derart große Gruppe nicht unterbringen konnten. So wich er auf Rostock aus und war überglücklich, als er dann endlich unweit vom Rostocker Hansa-Fußballstadion ein Hotel für 43 Euro pro Zimmer gefunden hatte. Doch wenig später klingelte das Telefon. Ein Boss vom Deutschen Fußball Bund rief an und bat ihn, auf dieses Hotel zu verzichten. Sie brauchten es für ihre Fußball-Funktionäre, die in der Nähe des Stadions untergebracht werden sollten. Klaus schüttelte den Kopf: ‚Nur wenn Sie uns ein anderes Hotel, das uns gefällt, beschaffen.’ Der DFB bot schließlich das neue 4-Sterne-‚Motel One’ in der Nähe vom Stadthafen zum Tausch an. Für uns also von der Lage her sehr günstig. Doch Klaus schüttelte wieder den Kopf: ‚Nur, wenn Sie die Preis-Differenz bezahlen…’ Die Zimmer sollten dort nämlich 98 Euro kosten. Der Lohn seiner Hartnäckigkeit: Der DFB griff in die pralle Kasse und zahlte!

Die Arbeit für Klaus ging unterdessen weiter. Er musste sich um ein Busunternehmen kümmern – und entschied sich wieder für ‚Weinheimer’ (‚weil dort immer alles geklappt hat und der Preis akzeptabel war’). Außerdem schickte er uns den von ihm entworfenen Programm-Ablauf, und im Bus erhielten wir Orts-Pläne mit eingezeichneten Hinweisen über Treffpunkte und Busabfahrten. Darüber hinaus besprach er mit dem Kapitän der ‚Rostocker 7’ in allen Einzelheiten, wie die Hafenrundfahrt mit lukullischem Buffet und einem wirklich sensationellen Unterhaltungsprogramm ablaufen sollte. Übrigens, das Schiff fasst 250 Personen. Wir 48 bekamen es für uns ganz allein….

Zur Reise:
Wetter gut, Stimmung sehr gut. Programmstart mit Kultur: Im Kloster Ribnitz das Deutsche Bernstein-Museum unter anderem mit der Nachbildung eines Teils des verschollenen Bernsteinzimmers. Hochinteressant. Weiter nach Wustrow, dem ältesten Ort auf dem Darß. Sehr romantisch. Sonne und Wind auf dem Bootssteg am Bodden. Gleich nebenan frisch geräucherten Fisch aus dem Ofen. Und vom Kirchturm (92 Stufen) ein herrlicher Blick über Meer und Landschaft.  Ja, und dann die Hafenrundfahrt – 30 km bis zur Ostsee. Nach dem Essen zeigten Hannes und Hein mit Gitarre und Akkordeon, was sie an Shantys und Stimmungsliedern drauf hatten. Sie sangen – und wir mit ihnen. Es wurde geblödelt und gelacht und schließlich getanzt. Die Stimmung schlug gewaltige Wellen. Von ‚Atemlos’ (Helene Fischer) bis zu den ‚Eisbären’ (Puhdys) und vielen anderen Hits reichte die musikalische Palette. Ein Ausklang, wie er nicht fröhlicher hätte sein können. Am zweiten Tag dann eine Kremserfahrt zum Leuchtturm und zur 395 m langen Seebrücke von Prerow. Mitten durch den Zauberwald. Wobei uns Kutscher Burkhard nicht nur seine beiden stämmigen Kaltblüter vorstellte, sondern auch viele hochinteressante Geheimnisse des Waldes erklärte. Nun wissen wir nicht nur, dass die Mücken dort wichtig sind für die Vogelwelt. Sondern auch, dass sie rund um Prerow deswegen so prächtige Achtzehn- und sogar Zwanzigender unter den Rothirschen haben, weil das Trophäen-Schießen verboten ist. Für viele Jäger ein Grund, auf die Jagd zu verzichten, wenn sie das Geweih nicht mit nach Hause nehmen dürfen.Einige von uns gingen baden. Andere hielt es bei den Fischbrötchen. Wind und Sonne machten müde. Ein kurzer Regenschauer vor der Abfahrt um 16 Uhr erleichterte uns den Abschied von zwei schönen, ereignisreichen Tagen an der Ostsee.

Im nächsten Jahr geht’s nach Meißen/Dresden, so will es die Mehrheit. Und Klaus, dem ein besonderer Dank gebührt, kann wieder anfangen, die touristischen Knüller für uns heraus zu suchen.



Eine höchst beachtliche Erfolgsstrecke. Unserem Reise-Chef Klaus ein dreifaches Hipp-hipp-hurra!

Horst Lietzberg

PS:
Und hier noch die Chronik der Vereinsbusfahrten von 2006 bis 2017:
2006 Hansesail Warnemünde, Eintages-Fahrt
2007 RuderWM München, von nun an immer Wochenendfahrten
2008 Rhein/Mosel – in Flammen
2009 Kiel Ostsee / Nordsee, Hallig Südstrand
2010 Erzgebirge Oberwiesenthal
2011 Insel Rügen, Stralsund
2012 Nürnberg, Rothenburg ob der Tauber
2013 Insel Fehmarn
2014 Hameln, Düsseldorf, Wuppertal
2015 Papenburg, Bremen, Bremerhaven
2016 Görlitz, Zittauer Gebirge
2017 Darß, Rostock