Trainingslager in Bohinj/Slowenien

von RCH Admin
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Zwischen Klassenzimmer, Hörsaal und Rollsitz im Doppelzweier...

Meine Zweierpartnerin Leonie Pless und ich forderten unseren Doppelzweier-Trainer bei der Jahresplanung ziemlich heraus!

Leonie hat Französisch und Sport auf Lehramt studiert und macht gerade ihr Referendariat in Frankfurt/Main. Aus diesem Grund kann sie nicht einfach von Mittwoch bis Samstag zu Trainingswochenenden nach Ratzeburg reisen. Und während der Rest der Nationalmannschaft im September zum WM-Trainingslager in Ratzeburg sein wird, ist Leo an das Klassenzimmer in Frankfurt gebunden. Zwar bin ich als Studentin (mit fast drei Monaten Semesterferien im Sommer) etwas flexibler als Leo als Referendarin, aber mein Medizinstudium besteht größtenteils aus Pflichtveranstaltungen und zu den Prüfungen muss ich auch in Berlin sein. Tim zeigt dafür zum Glück Verständnis legte die Trainingswochenenden auf Freitag bis Sonntag, reiste zu uns Sportlerinnen nach Frankfurt und Berlin und schmiss die Trainingslagerplanung des DRV komplett um und organisierte Trainingslager zu anderen Zeitpunkten an anderen Orten...wofür wir ihm sehr dankbar sind!

So war das erste Trainingslager vom 14.7. bis 6.8. angesetzt...Während Leonies Sommerferien und vor meinen Prüfungen. Da ein schwerer Infekt Leonie während des Weltcups in Luzern umhaute, konnte sie leider erst eine Woche später in das Trainingslager in Bohinj (in Slowenien, 30km entfernt von Bled wo die World Masters Regatta dieses Jahr stattfindet) nachreisen. Doch ich nutzte die erste Woche für intensives Einertraining und fuhr mit unserer Ersatzfrau Leonie Pieper Doppelzweier. Und als Leonie Pless dann nachgereist war, arbeiteten wir die verbliebenen zwei Wochen umso motivierter im Zweier. Das Messbootfahren half uns, durch einige ganz objektive Daten, zu sehen, was wir schon ganz gut machen und wo wir noch weitere Reserven haben. Und auf dem wunderschönen Lake Bohinj im Triglav Nationalpark, wo an den Seiten die steilen Bergwände der Julischen Alpen empor ragen, machte das Rudern gleich noch mehr Spaß. Doch nicht nur uns beeindruckte die tolle Kulisse am See...Bohinj ist ein sehr touristisches Örtchen und besonders bei dem tollen Sommerwetter (welches wir fast durchgängig drei Wochen lang hatten) tummelten sich Badegäste an allen Ufern und auf dem See mussten wir regelmäßig sehr geduldig um Schwimmer, Stand-Up-Paddler, Kanuten und andere Wassertouristen Slalom fahren. Das war manchmal ziemlich nervig!

Doch unsere drei Trainingseinheiten jeden Tag bestanden natürlich nicht nur aus Rudern (das wäre auf Dauer dann schon sehr langweilig geworden!)...beim Rennradfahren sammelten wir fleißig viele Höhenmeter in den Julischen Alpen (die härteste Einheit war da zum 1000m höher gelegenen Biathlonstadion Pokljuka), Laufen, Schwimmen im klaren Wasser des Lake Bohinj, Fußballspielen, Stabi-, Box- und Krafttraining...booten uns ein abwechslungsreiches und anspruchsvolles Programm.

In der Zeit zwischen dem Training musste ich recht viel Lernen für die Prüfungen, die ich direkt im Anschluss an das Trainingslager schrieb. Doch es blieb auch noch genug Zeit für schöne gemeinsame Unternehmungen: So hatten wir einen beeindruckenden Blick auf den See in Bled bei einer schnellen Sommerrodelbahnfahrt, etwas Mut brauchte das „Skispringen“ an einer Zipline und beim Versuch möglichst viele Meter trocken im Renn-Kajak zu fahren blieb das Kentern und Baden im Lake Bohinj nicht aus. Am besten war aber das Abkühlen im See direkt nach dem Anlegen nach anstrengenden Rudereinheiten bei den ziemlich heißen Temperaturen!

Jetzt bin ich kurz zu Hause (zum Prüfungen schreiben) und zum Erholen nach dem wirklich langen (gut drei Wochen!), anstrengenden, aber sehr schönen Trainingslager in Slowenien, bevor ich dann am kommenden Donnerstag ins nächste Trainingslager nach Frankfurt fahre...die nächsten Wochen werden wir in Frankfurt bei Leonie trainieren, da in Hessen am Montag die Sommerferien enden und Leonie dann arbeiten muss. Dort werden wir fleißig weitere Kilometer gemeinsam im Zweier sammeln und letzten Feinschliff machen, um dann am 18.9. hoffentlich gut vorbereitet zu den Weltmeisterschaften nach Florida zu fliegen!

Fini Sturm