Wanderfahrt - Rund um Potsdam

von RCH Admin
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13 aus 2 in 3 mit 35

03. Oktober. Um es gleich aufzuklären, wir waren 7 Wanderruderer aus Brandenburg, 6 vom Ruderklub Werder nach Adam Riese 13 Ruderer aus 2 Vereinen in 3 Booten auf eine Tagestour – nennen wir es mal „Rund um Potsdam“ mit knapp 35 kmdaher 13 aus 2 in 3 mit 35.

Es ging am Tag der deutschen Einheit um 9 Uhr in der vereinseigenen Sänfte Richtung Werder über die B1. Auch unser Fahrer und Mitruderer Florian war sogar sehr pünktlich am Start, so dass es schon mal ohne jegliche Verzögerung losging. Mit von der Partie waren aus unserem Ruder-Club das Franke-Familien-Duo, Ronny, Florian und Frank Meyer von den „leicht jüngeren“ Wanderruderern. Die „alten Säcke“ wurden durch Klaus Schönhoff und dem Verfasser dieser Zeilen vertreten. Der Tag begann nicht gerade mit Sonnenschein. Man könnte auch sagen: Dem Morgen graut – mir auch! Es war bei Start 9 grad „warm“, windig, bedeckt und sah nicht unbedingt nach „Trocken zurück“ aus. Nach dem Barbara vom RK Werder die Bootseinteilungen vorgenommen hatte, war erst einmal klar wer in welchem Boot fuhr. Zur Verfügung stand ein Sechser mit Zusatzzahl – die „Grelle Bucht“ in dem Familie Franke, Klaus, meine Wenigkeit und 2 Ruderinnen vom RK Werder platziert wurden – die Position 3 blieb unbesetzt. Der Vierer mit Steuermann, die „Donau“, wurde mit Frank Meyer, Ronald John, Florian Lorbiecki und 2 Werderaner Ruderern besetzt. Dazu fuhr noch das Boot „Föhse“, ein Zweier ohne Steuermann, besetzt mit 2 Ruderern aus Werder.

Nachdem noch ausdiskutiert war, ob die kurze oder lange Strecke gefahren wird, hat man sich dann für die lange Strecke entschieden und unser Zweitvorsitzender Klaus sich ganz spontan zum Steuern mehr als bereit erklärt. Es ging um 10.30 Uhr auf den Zernsee bei unangenehmem Wind und guter Welle los, so dass einige Sportler eine Seitendusche ihr Eigen nennen durften. Den Teil des Zernsees durchquert, ging es durch die Wublitz in den Schlänitzsee, von dort durch den Sacrow-Paretzer Kanal in den Jungfernsee. Am Tag der deutschen Einheit konnten wir natürlich die Glienicker Brücke nicht links liegen lassen. Wir unterquerten diese ohne jeglichen Agentenaustausch und sind so dem Fahrtmotto „Wanderruderfahrt zum Tag der deutschen Einheit“ gerecht geworden. Dann ging es weiter auf der Havel mit Mittagsstopp am Ufer des Babelsberger Parks.

Dort hatten wir dann bereits 19,8 km „auf der Uhr“. Die exakte Angabe kam von Kamerad Franke, welcher so ein neumodisches Ding mitführte – ich glaube GPS oder so ähnlich. Genau habe ich mir das

nicht gemerkt. Als wir dann nach Einnahme von diversen Stärkungen weiterwollten, hatte Klaus Schönhoff den eigenen, von außen unbeeinflussten Entschluss gefasst den Rest doch noch zu rudern, bevor er auf dem Steuersitz festfror. Ruderkamerad Franke hat sich dann erbarmt den Part von Klaus zu übernehmen – und zwar bis zum bitteren Ende. Auf der Havel wurde dann noch der Anleger der Potsdamer Rudergesellschaft anvisiert um den dringenden Bedürfnissen verschiedener älterer Herren gerecht zu werden. Nach dem Inkontinenz-Stopp des Sechsers ging es aber stramm weiter zum Templiner See, von dort durch den Petzinsee in den schmalen Kanal (der Name ist mir entfallen – sorry, Demenz lass nach). Hier war Manövriergeschick gefragt, da vom letzten Sturm einige Baumteile quer lagen – also Urwald-Amazonas-Abenteuer war auch noch dabei. Der Havel folgend über den Schwielowsee in den Grossen Zernsee bis zum Anleger des Ruderklubs Werder. Nach Ruderkamerad Frankes sattelitengestützten Zollstocks waren wir 34,7 km unterwegs mit einer reinen Fahrzeit von 4 h und 5 Minuten. Ich runde das glatt mal auf 35 km auf, da Klaus nicht immer, dem Winde geschuldet, am Anfang der Tour den ganz geraden Blick und Steuerkurs über Grund haben konnte. Da uns glücklicherweise doch kein Regenschauer erwischte, können wir getrost sagen, dass wir diese Fahrt in trockenen Tüchern haben.

Auch ich möchte nicht verschweigen, dass mich darauffolgend in der Nacht noch ein heftiger Krampf an der Oberschenkel(Rest)Muskulatur packte. Es lebe der Sport! Noch einen herzlichen Dank an unsere Ruderkollegen aus Werder, welche uns mit wirklich guter Ausrüstung bezüglich Boote und weiteren tadellosem Equipment bedienten.

Abschließend gab es sogar nach Kaffee und wer wollte Hopfenblütentee, um sich aufzuwärmen. Bis zur nächsten Tour auf die wir uns alle schon freuen, Skull- und Dollenbruch!

herzlichst euer Wanderruderkamerad

Hubertus Kuhlmey, genannt Hubert