Abrudern 2016

30.Oktober. Die R.C.H.B.-Flagge und die goldumrandete Verbandsflagge (bekommt jeder Club, der über 100 Jahre alt ist) flattern mit den Signalwimpeln im Wind. An den Bootsstegen ist Hochbetrieb. Sogar das rbb-Fernsehen ist gekommen. Sie wollen ein paar Schnappschüsse für die Abendsendung mitnehmen.

Vor der Jahrtausendbrücke sammelt sich, wie immer, die R.C.H.B.-Flotte, bestehend aus 10 Booten, vom Einer bis zum Traditionsachter. Im Doppelzweier unsere Olympionikin Fini mit einer Partnerin aus Hamburg. Nach dem obligatorischen Hipp-hipp-hurra geht’s auf die Paradestrecke Richtung Luckenberger Brücke und weiter. Interessant: Rudern ist Familiensport. Denn in den Booten sitzen nicht nur Rennruderer/innen, sondern bei einigen auch deren Eltern. Übrigens, der jüngste Teilnehmer am Abrudern  ist erst 9 Jahre alt, die ältesten über 70.

Fini nutzt die Ausfahrt mit ihrer Partnerin gleich für eine Trainingseinheit – mit ihrem unverwüstlichen Erfolgstrainer Herti. Ebenso im Motorboot Trainerin Henriette Schwarz. Die Strecke Buhnenhaus und zurück stecken die beiden Ruderinnen weg wie nichts. Zwei Energiebündel par excellence.

Pünktlich um 15 Uhr dann der Appell.  Klaus Schönhoff strahlt, weil er das erfolgreichste Jahr des R.C.H.B. rekapitulieren kann. Mit Finis 11. Platz bei den Olympischen Spielen in Rio, ihrer Silbermedaille bei den Europameisterschaften in Brandenburg und der Teilnahme an den Weltcupregatten in Poznan und Luzern (5. und 11. Platz).

Außerdem 4x Gold bei der FISA World Masters Regatta in Kopenhagen, 7. Platz bei den Deutschen Jahrgangsmeisterschaften in Köln, 1x Gold beim DRV-Masters-Championat in Werder, 1x Gold, 4x Silber und 1x Bronze bei den offenen Landesmeisterschaften in BRB und 5x Gold, 2x Bronze bei den Kinder- und Jugendsportspielen in Brandenburg.

Aber abgesehen von diesen sportlichen Leistungen, für die Klaus Schönhoff allen Beteiligten dankt, hat er noch mehr Positives zu berichten.  Und zwar ist die Zahl der Mitglieder auf 246 gestiegen!  Darunter viele Neuzugänge bei den Kindern.  Somit umfasst diese Gruppe  zwischen 8 und 14 Jahren jetzt knapp 25 Mitglieder. Für die Trainerin Heike Hecht eine große Aufgabe. Denn ihr obliegt es, den Anfängern die ersten Schläge beizubringen. Dafür wird sie von Klaus Schönhoff geehrt.

Alles in allem eine faszinierende Erfolgsbilanz, die sich durch die diesjährige Regattastatistik, erläutert von Henriette Schwarz, noch erweitern lässt. Denn die Teilnahme an 23 Regatten mit 142 Booten und 25 Siegen ist schließlich ein stolzes Ergebnis. Am häufigsten sind Dominik Schmedes (18x) und Sarah Wibberenz (17x) gestartet. Sarah siegt 4x und wird von Trainer Ingo Fattroth ausgezeichnet. Dominik ist leider verhindert. Bei den Kindern holt Hannah Kahlow 5 Siege (für den RC Plaue), ihr Zwillingsbruder Max 1 Sieg und mehrere 2. Plätze. Bei den Senioren ist Tobias Oppermann mit 1 Sieg dabei. Und in der Masters-Klasse dominieren Lissy Leue und Annette Sturm mit je 4 Siegen! Eine außerordentliche Leistung, zumal  beide Ruderinnen auch noch in der Vereinsarbeit sehr engagiert sind.

Eine ganz besondere Ehrung erfährt Charlotte Thürling. Sie ist seit 70 Jahren Clubmitglied und überaus happy, dabei zu sein. Charmant, wie unser Vereinschef nun mal ist, überreicht er ihr einen Blumenstrauß und einen Präsentkorb.

Zum Abschluss werden die erfolgreichsten Nachwuchsruderer/innen (Jahrgang 2003) ausgezeichnet. Den Christiane-Stolze-Gedächtnispreis erhält Hannah Kahlow, den Günther-Sniegowski-Gedächtnispreis, der neu ist und nun zum ersten Mal vergeben wird, ihr Zwillingsbruder Max. Beide sind für den RC Plaue (Havel) gestartet. Zu den Gedächtnispreisen gehören kleine Geld/Sachspenden. Die Laudatio für Christiane Edler hält ihre Schwester. Die Leistungen von Günther Sniegowski werden von seinem Freund, mit dem er viele Jahre zusammen gerudert ist, gewürdigt. Seine Biografie ist in einem gesonderten Bericht in der nächsten Ausgabe unserer Vereinszeitung enthalten.

Übrigens, alle Ausgezeichneten bekommen ein Präsent. Neben Blumensträußen ist es diesmal ein Rucksack (sling-bag) mit dem Vereinswappen. Außerdem nicht zu vergessen: Die großartigen Torten und Kuchen, gebacken von fleißigen R.C.H.B.-Frauen, sind wieder eine Wucht!

Horst Lietzberg